Tetraclinis articulata Masters 1982
Heimat
Sie ist im Norden der afrikanischen Länder Marokko, Algerien, Tunesien, Lybien verbreitet, ebenso auf der Mittelmeerinsel Malta und im Südosten von Spanien um Cartagena. Häufig angepflanzt bzw. heimisch geworden ist sie in Sizilien, Kreta und Zypern.
Beschreibung
Die monotypische Gattung hat ihren Namen nach den vier Schuppen der weiblichen Blüten (gr. tetra = vier; gr. tetráclinos = mit vier Betten). Tetraclinis ist ein Baum, der auf heißen, trockenen Standorten gedeihen kann. Die Gattung ist zwar nahe verwandt mit Callitris aus Australien, Tasmanien und Neukaledonien sowie mit Widdringtonia aus O- und S-Afrika, doch unterscheidet sie sich von diesen durch die gegliederten Zweige, durch die deutlich abgeflachten Nebenzweige und die kreuzweise in Paaren angeordneten Schuppenblätter. Die Lateralblätter des Triebes überragen die Facialblätter in der Länge. Die endständigen, 10 bis 15 mm langen Zapfen bestehen aus vier holzigen Schuppen, die an ihren Enden kleine Spitzen haben. Nur zwei dieser Schuppen bergen je 2 bis 3 eiförmige Samen, mit nach außen breiter werdenden Flügeln.
Das Holz von Tetraclinis wird schon seit dem Altertum hoch geschätzt. Das wertvolle, harte, süß duftende Holz ist in der Möbelindustrie und für die Kunstschreinerei gesucht. Der Autor hat in Zypern, Tunesien und Marokko selbst sehr schwaches Holz in der Verarbeitung gesehen. Aus den Wurzelknollen des Baumes können Messer-Furniere gewonnen werden, die als „Thuja-Maser“ gehandelt werden. Die Sandarak-Zypresse liefert auch das zu Lacken verarbeitete Sandarak-Harz.
Ökologie
An seinen heimatlichen Standorten – so in den Vorbergen des Atlas-Gebirges – wächst der Baum in lockeren Waldbeständen. Er wird bis 15 m (bis 20 m) hoch, hat im freien Stand eine lange Krone und ist ein wichtiger Baum der Forstwirtschaft.
Gefährdung
Überall an den Naturstandorten ist die Art durch Waldbrände, Waldweide und raubbauartige Holznutzung gefährdet. Selbst in Malta –dort ist Tetraclinis der Nationalbaum – ist die Art gerade hier in ihrem Bestand gefährdet – es existieren noch ca. 100 Bäume ! Nach IUCN ist Tetraclinis unter „Lower risk, nt“ eingeordnet. Die Gattung ist aufgrund ihrer Herkunft in Mitteleuropa natürlich nicht winterhart. (WHZ 10)
H. Nimsch

Tetraclinis articulata Holz Foto: botanica virtual

Tetraclinis articulata Jungpflanze, Marokko Foto: Hubertus Nimsch

Tetraclinis articulata Jungpflanze im Arboretum Freiburg-Günterstal Foto: Hubertus Nimsch

Tetraclinis articulata Verbreitungskarte. Rot: Natürliches Vorkommen. Blau: Eingebürgert

Tetraclinis articulata Sämlingspflanze Foto: Jardin Mundani

Tetraclinis articulata Solitair, Spanien Foto: fotlog.miarro.es

Tetraclinis articulata Alter Baum

Tetraclinis articulata Mengen von reifen Zapfen, Zypern Foto: © H. Nimsch
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Syn.: Callitris quadrivalis, Vent Thuja articulata, Vahl Cupressus articulata, (Vahl) Forbes
Klasse: Coniferopsida Ordnung: Coniferales Familie: Cupressaceae
Name Nordafrikanisch: Araar, al Arzar Span.: Alerce africano, Alerce arabico Franz.: Bois de titre; Malta: Gharghar Engl.: Sandarac gum tree; Deutsch: Sandarakzypresse, Berberthuja, Gliederzypresse
Tetraclinis articulata Junger Baum am Naturstandort Cartagena, Spanien Foto: wikipedia.org

Tetraclinis articulata Naturbestand Ourika, Marokko Foto: wikimedia.org
 Tetraclinis articulata Briefmarke

Tetraclinis articulata Mehrjährige Pflanze mit Jugend- und Altersnadeln Arboretum Freiburg -Günterstal Foto: © H. Nimsch

Tetraclinis articulata Ausgewachsene, unreife Zapfen Foto: bium.univ-paris5.fr

Tetraclinis articulata Reifer Zapfen Foto: boga.ruhr-uni-bochum.de

Tetraclinis articulata Junger Baum mit Zapfen, Zypern Foto: © H. Nimsch

Tetraclinis articulata Schon an jungen Bäumen reichlicher Zapfenanhang Foto: © H. Nimsch
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