Prumnopitys andina (Poepp. ex Endl.) De Laubenfels
Verbreitung
Chile, von der Region Maule (ca. 35° s. Br.) bis zur Region Araucania (ca. 39° s. Br.) und in Argentinien in der Provinz Neuquen.

Prumnopitys andina Verbreitungskarte
Beschreibung
Strauch-oder baumartig wachsend, bis 20 m (maximal 30 m) hoch werdend. Der Baum kann bis 100 cm BHD erreichen. Junge Stämme haben eine glatte, graue Rinde - die Borke alte Bäume ist rissig, fleckig und unregelmäßig mehrfarbig. Der Habitus reicht von breitkronig bis schlank-lockerkronig. Die Zweige sind in den ersten zwei Jahren grün und werden dann grau. Die Nadeln sind 12 bis 20 mm lang und 2 mm breit, sie stehen spiralig am Zweig – jedoch fast in einer Ebene und sind vorwärts gerichtet. Sie sind gerade oder sichelförmig gekrümmt, oben dunkelgrün und unten bläulichgrün mit zwei Stomabändern. Die Nadeln haben, im Unterschied zu Taxus, einen Harzgang unter dem Gefäßbündel.

Prumnopitys andina Zweige, Blüten, Früchte nach C. M. Pizarro
Die Pflanzen sind diözisch – gelegentlich auch monözisch. Die männlichen Blüten sind zylindrisch und stehen in Büscheln am Zweig – die weiblichen Blüten sind ährenförmig und bis 2,5 cm lang. Die Früchte sind rundlich, gehäuft am Zweig stehend, zunächst grün – später schwarzblau, ohne fleischigen Fuß mit harter Innenschale. Die Früchte dienen dem Wild und den freilaufenden Hausschweinen als Nahrung.
Ökologie
Die Art ist im Süden Chiles und in der angrenzenden argentinischen Provinz Neuquen heimisch. Sie wächst sowohl in der Anden-Kordillere als auch in der Küsten-Kordillere in Höhenlagen von 200 m bis 1400 m über NN. Die Art kommt in der Regel in lockeren Mischbeständen zusammen mit Austrocedrus chilensis, Nothofagus obliqua, Gevuina, Lomatia u.a. vor, gelegentlich aber auch in kleinen Reinbeständen. Sie gedeiht auf verschiedensten Standorten gut aber langsam – verträgt aber keine Staunässe und windexponierte Lagen.
Holzverwendung
Der relativ geringe Stammholzanteil an der Gesamtnutzung ist aber durch seine hohe Qualität von der Möbelindustrie gesucht. Die Restmasse des Holzes wird als Hackschnitzel verarbeitet.
Gefährdung
Die Naturstandorte sind seit Jahrzehnten durch Landnutzungsänderung, regelmäßige Übernutzung der Waldbestände und durch permanente Waldbrände gefährdet. Nach IUCN (International Union for Conservation of Natur) ist die Art in die Gefährdungsstufe „Vulnerable“ eingestuft. Für Prumnopitys andina wird die Winterhärtezone (WHZ) 8 angegeben. Im geschützten Waldbestand des Arboretums Freiburg-Günterstal wächst sie seit ca. 15 Jahren ohne Schutz im Halbschatten bei maximalen Minustemperaturen von -15°C. Auch in 800 m über NN hat sie seit Jahren in voller Sonne – aber mit gelegentlichen Frostschäden an letztjährigen Trieben – überlebt.
Literatur
Eckenwalder J.: „Conifers of the World“, Timber Press Inc., Portland, London, 2009
Farjon A.: „ A Handbook of the Worlds Conifers“, Vol. 1+ 2, Verlag Brill, Leiden, Boston, 2010
Internet
http://www.conifers.org https://de.wikipedia.org/wiki/Pflaumen-Steineibe
H. Nimsch

Prumnopitys andina Rindenbild Foto: P. Hechenleitner

Prumnopitys andina Früchte, Nationalpark Llaima, Chile Foto: H. Nimsch
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Syn.: Prumnopitys elegans Phil. 1860; Podocarpus andinus Poepp. ex Endl. 1847; Podocarpus valdivianus J. Nelson, 1866; Nageia andina (Poepp. ex Endl.) F. Muell, 1876; Nageia valdiviana (J. Nelson) Kuntze, 1891;
Familie: Podocarpaceae Gattung: Prumnopitys
Name Chilenisch: Lleuque
Prumnopitys andina Jungpflanze Foto: wikipedia.org

Prumnopitys andina Junger Baum am Naturstandort Foto: H. Nimsch

Prumnopitys andina Rindenbild Foto: H. Nimsch

Prumnopitys andina Jungpflanze im Arboretum Freiburg-Günterstal Foto: H. Nimsch

Prumnopitys andina Unreife Früchte Foto: H. Nimsch

Prumnopitys andina Jungpflanze am Naturstandort in Chile Foto: H. Nimsch

Prumnopitys andina Naturstandorte am Vulkan Osorno, Chile Foto: H. Nimsch
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