Abies squamata MASTERS 1906
Syn.: Keine Name Englisch: Flaky fir, Deutsch: Schuppenrindige Tanne, Chinesisch: Linpi lien shan, Lien-sha.
Verbreitung Nur in W-China, in den Provinzen Gansu, Quinghai, Sichuan, Xizang (Tibet) in den Hochlagen der Gebirge verbreitet.
Beschreibung Sie ist in Gebirgslagen von 3600 bis 4800 m über NN zu finden, die von keiner anderen Tannen-Art erreicht werden. Auch in den Grenzgebirgen von Tibet ist sie verbreitet. Die Jungtriebe sind dunkel-rotbraun und in den Furchen leicht behaart. Ein sehr typisches Merkmal der Abies squamata ist die vom 6. Jahr an beginnende Abrollung der birkenartig, papierdünnen Rinde, die mit fortschreitendem Alter auffälliger wird. Nach dem Ablösen älterer Rindenteile zeigt sich die purpurrote Innenrinde. Diese Eigentümlichkeit ist artspezifisch. Die kugeligen Winterknospen sind harzüberzogen. Die Nadeln stehen dichtgestellt, bürstenartig und sind 15 bis 30 mm lang, 2 mm breit, oben blaugrün mit etwas Stomata im oberen Drittel der Nadel und unterseits mit zwei weißen Stomabändern. Die Zapfen sind länglich eiförmig, 5 bis 8 cm lang, bis 4cm breit, in der Reifezeit violett-blau, später violett-braun. Die Samen sind breit keilförmig und 5 mm groß - die violettbraunen Samenflügel ebenso groß. Die Deckschuppen sind nur wenig hervorragend.
Ökologie Die Tanne wächst in Hochlagen, die selbst von den sie begleitenden Picea-Arten Picea likiangensis var. rubescens, Picea asperata, Picea linzhiensis nicht erreicht werden. Weitere begleitende Baumarten sind Abies recurvata, Abies faxoniana, Larix potaninii, Betula albo-sinensis und Betula utilis var. prattii. Die Tanne ist frosthart bis –23°C. Genügende Schneemengen in hohen Gebirgslagen sorgen für ausreichende Wasserversorgung der Hochlagen-Wälder. Das kalte, relativ trockene Klima ist geprägt von hohen Sommerniederschlägen und geringen Winterniederschlägen. Die bis 40 m hoch werdende Tanne kann einen BHD-Durchmesser von 1 m erreichen. Sie wächst im Schatten, im Halbschatten oder auch auf vollbesonnten Standorten auf sauren bis neutralen Böden.. In mitteleuropäischen Klimaten können beim frühen Austrieb der Hochgebirgs-Art Spätfrostschäden auftreten.
Gefährdung Die oft extremen, gebirgigen Standorte der Tanne, umgeben von subalpiner, baumloser Vegetation, haben die Holznutzung in den höchsten Lagen bisher verhindern können. In erreichbaren Lagen findet raubbauartige Nutzung statt. Das Holz eignet sich als Bauholz, Möbelholz und zur Zellstoffherstellung. Übernutzungen haben zum Rückgang dieser und der sie begleitenden Baumarten geführt. Die chinesische Regierung hat ein Logging-Verbot für West-China verhängt. Der Nutzen des Verbotes bleibt abzuwarten. Die Art ist nach IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) in die Schutzkategorie VU (A1d) (Vulnerable) = gefährdet, eingestuft.

Abies squamata Altbestand am heimatlichen Standort Foto: www.pfaf.org

Abies squamata zweijähriger, brauner Trieb, Oberseite St. Ulrich, Bollschweil, Deutschland Foto: © H. Nimsch

Abies squamata Rindenbild eines ca. 30-jährigen Baumes in England Foto: © H. Nimsch

Abies squamata Veredelungsstelle, Unterlage Abies nordmanniana St. Ulrich, Bollschweil, Deutschland Foto: © H. Nimsch
|
|

Abies squamata Verbreitungskarte China © Daniel Dalet

Abies squamata Etwa 25-jähriger Solitär, St. Ulrich, Bollschweil, Deutschland Foto: © H. Nimsch

Abies squamata 1. Zweig mit Zapfen, 2. Unregelmäßige Zweiboberfläche eines vier- bid sechsjährigen Triebes, 3. Nadelunterseite, 4. Nadelquerschnitt, 5. Braktee, 6. Zapfenschuppe außern, 7. Zapfenschuppe innen, 8. Samen Innenseite, 9. Samen Außenseite Abb.: Flora of China

Abies squamata Einjähriger, rotbrauner Trieb, Zweigunterseite St. Ulrich, Bollschweil, Deutschland Foto: © H. Nimsch

Abies squamata Einjähriger Zweig Foto: © H. Nimsch

Abies squamata Zweijähriger Zweig Foto: © H. Nimsch

Abies squamata Junge Zapfen Quelle: stonewallnursery.com

Abies squamata Gut verwachsene und erkennbare Veredelungsstelle Foto: © H. Nimsch
|