Austrotaxus spicata Compton
Die monotypische Gattung Austrotaxus gehört zu den Taxaceen und kommt nur auf der Pacific-Insel Nouvelle-Calédonie vor. Insgesamt sind es 15 Gymnospermen-Gattungen die auf der Pacific-Insel vorkommen, damit besitzt sie die weltweit größte Diversität an Gymnospermen (Poole 1987). Eine Besonderheit unter den Gymnospermen-Gattungen Nouvelle-Calédonies sind die jeweils mit nur einer Art vertretenen, drei endemischen Gattungen Austrotaxus, Neocallitropsis und Parasitaxus. Die Gattung Austrotaxus ist nur in den mittleren und nördlichen Landesteilen heimisch – sie fehlt im Süden der Grande Terre, obwohl sie mit Pflanzen vergesellschaftet ist, die im Norden und im Süden gleichermaßen vorkommen. Begibt man sich auf die Suche nach den Naturstandorten von Austrotaxus, dann ist trotz guter Ortskenntnis ein respektabler Gewaltmarsch bei tropischen Temperaturen unumgänglich. Anders wie bei den Nadelbaumarten der Nordhemisphäre mit ihren großen Verbreitungsgebieten und ihrem massenhaften Auftreten ist die Gattung Austrotaxus einzeln oder gruppenweise einem dominierenden, immergrünen, sehr artenreichen, tropisch-feuchten Laubwald beigemischt. Die Suche nach Bäumen der Art gestaltet sich deshalb als schwieriges Unterfangen. Auch in diesen Wäldern kann sich die Art nur auf reliktartigen Standorten gegen ein breites Spektrum wüchsiger und dominierender, tropischer, immergrüner Laubbaumarten behaupten. Austrotaxus wächst wie auch Araucaria montana sowohl auf Serpentin-Böden als auch auf saurem Substrat.
Die Gattung Austrotaxus kann durchaus in Habitus und Belaubung mit der Gattung Podocarpus verwechselt werden. Besonders Podocarpus polyspermus mit deutlich erhabener Mittelrippe auf den Nadeln kann mit der sehr ähnlichen Austrotaxus ( mit deutlich vertiefter Nadelmittelrippe) leicht verwechselt werden. Sofern Früchte beider Arten zum Vergleich zur Verfügung stehen, ist die Zuordnung natürlich einfach. Die Bäume der Gattung können durchaus 25 m Höhe im Bestandesschluß erreichen oder entwickeln bei entsprechendem Freiraum eine große, dichte, buschige Krone. Die podocarpusähnlichen, linealischen Nadeln sind spiralig um den Zweig angeordnet, werden bis 12 cm lang und etwa 4 mm breit. Die Nadeloberseite ist dunkelgrün, der Nadelrand etwas eingerollt, die Mittelrippe oben deutlich vertieft und auf der Unterseite erhaben. Blassgrüne Stomabänder befinden sich auf der Nadelunterseite. Die juvenilen Nadeln sind den adulten sehr ähnlich. Die rötlichbraune Rinde blättert faserig ab. Die achselständigen, männlichen Ährenblüten sind etwa 15 mm lang, die weiblichen Blüten befinden sich an achselständigen Zweiglein, die dicht und dachziegelig mit dicken, breiten Schuppenblättern besetzt sind. Die Samenanlagen stehen einzeln, endständig und aufrecht. Die etwa 3 cm lange Frucht ist mit einem fast bis zur Spitze reichenden, fleischigen, orange farbenen Arillus umgeben. Der Same ist steinfruchtartig und bis 15 mm lang. Die diözischen Pflanzen wachsen in tropisch-ozeanischem Klima mit über 4000 mm Niederschlag auf Serpentin- und sauren Böden in 500 bis 1350 m über NN. De Laubenfels nennt mehrere Vorkommen in der Mitte und im Norden der Grande Terre.
Austrotaxus wird in tropischen Bereichen von O-Australien, New Zealand und Hawai gelegentlich kultiviert. Entsprechend der pazifischen Herkunft der Gattung ist diese in Europa natürlich nicht winterhart und wohl auch nicht in Kultur. Nach USDA List wird Austrotaxus in die Stufe 10 eingordnet. Nach IUCN (International Union for Conservation of Nature) wird Austrotaxus in die Schutzkategorie 2 „most vulnerable“ eingestuft.
Literatur
de Laubenfels, D. J., 1972, „Flore de la Nouvelle-Calédonie et Dépendances" N° 4, Gymnospermes.
Krüssmann, G., 1983, „Handbuch der Nadelgehölze“, P. Parey Verlag


 Austrotaxus spicata Alter Baum am Naturstandort Mt. Rembai, Nouvelle-Caledonie Foto:© H. Nimsch
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